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Photovoltaik in Niedersachsen – Pflicht für neue Nicht-Wohngebäude Ab 2023

Niedersachsen, Wohngebäudepflicht, Förderungsmöglichkeiten Niedersachsen, Umsetzung der Pflicht

In Niedersachsen steigt der Fotovoltaik-Zubau. Ende 2020 waren insgesamt ungefähr 4.600 Megawatt an Solarleistung installiert. Das niedersächsische Umweltministerium geht davon aus, dass bis 2020 ungefähr 65 Gigawatt Photovoltaik in Niedersachsen installiert sein werden. Ab 2023 wird PV in Niedersachsen für alle neuen Nichtwohngebäude Pflicht. Neue Wohngebäude müssen solarkonform ausgelegt sein.

Photovoltaik in Niedersachsen hat Zukunft

Der entscheidende Vorteil einer Photovoltaikanlage ist die saubere und umweltfreundliche Stromerzeugung aus Sonnenlicht. Die Anlage kann auf den Dächern von Wohn- und Industriegebäuden, aber auch auf Wohnwagen und Booten installiert werden. Die Solarmodule, aus denen sich die Solaranlage zusammensetzt, sind ein Verbund aus Solarzellen. Das Material dieser Solarzellen ist zumeist der Halbleiter Silizium, da er bei Energiezufuhr über eine hohe Leitfähigkeit verfügt. Sonnenlicht wird von den Solarmodulen aufgenommen. Zumeist ist ein Wechselrichter Bestandteil der Anlage, der den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Dieser Wechselstrom kann im Haushalt genutzt oder in ein öffentliches Netz gespeist werden.

Was ist Photovoltaik?

Die Ausrichtung des Daches, die Dachneigung und die Sonneneinstrahlung bestimmen, wie hoch die Ausbeute an Strom aus der Fotovoltaikanlage ist. Ist das Dach nach Süden ausgerichtet und hat es eine Neigung von 30 Grad, kann die höchste Stromausbeute erzielt werden. Die PV-Module müssen so platziert werden, dass sie möglichst viel Sonne abbekommen. Hohe Erträge in Niedersachsen bringt auch ein nach Südwesten oder Südosten ausgerichtetes Dach. Ein Dach mit Ost-West-Ausrichtung ermöglicht die Nutzung einer großen Fläche für PV Niedersachsen.

Jede Solarzelle in den Modulen verfügt über zwei Halbleiterschichten. In der oberen Schicht ist ein Überschuss an Elektronen vorhanden. Die Elektronen werden durch die Lichtphotonen der Sonnenstrahlen gelöst und fließen zur unteren Schicht mit dem Elektronenmangel. So entsteht ein Gleichstrom, der in Wechselstrom umgewandelt und dann genutzt werden kann.

Die Nutzung von Solarenergie bietet eine Reihe von Vorteilen:

  • saubere Energie, die umwelt- und klimafreundlich ist
  • Beitrag zur Energiewende, da Sonnenenergie zu den Erneuerbaren Energien zählt
  • private Nutzung des erzeugten Stroms macht unabhängiger von öffentlichen Stromanbietern
  • erzeugter Strom kann komplett im eigenen Haushalt genutzt werden, wenn die Anlage mit einem Batteriespeicher ausgestattet wird
  • ist ein Batteriespeicher vorhanden, steht der erzeugte Strom auch bei Ausfällen im öffentlichen Stromnetz zur Verfügung
  • Nutzung der Sonnenenergie trägt zur Verringerung des Schadstoffausstoßes bei
  • bei Verbrauch des erzeugten Stroms im eigenen Haushalt können Stromkosten gespart werden
  • bei Einspeisung des Stroms ins öffentliche Netz wird eine Einspeisevergütung gewährt
  • Schonung der Ressourcen, da keine fossilen Brennstoffe und kein Holz verwendet werden
  • geringer Wartungsaufwand und niedrige Wartungskosten der Anlage
  • Nutzungsdauer der Anlage liegt bei 20 bis 25 Jahren
  • Förderung kann gewährt werden

Wie sieht es mit der Photovoltaik Förderung in Niedersachsen aus?

Das Förderprogramm für Photovoltaik Niedersachsen galt für Solaranlagen in Kombination mit Batteriespeicher und sollte bis 2022 laufen.

Aufgrund der Vielzahl der eingegangenen Anträge waren die Fördermittel bereits im September 2021 ausgeschöpft. Gefördert wurden Batteriespeicher mit Netto-Investitionskosten von maximal 50.000 Euro. Der Zuschuss des Bundeslandes lag bei maximal 40 Prozent der Netto-Investitionskosten. Voraussetzung war eine Kombination des Batteriespeichers mit einer Solaranlage, die mindestens eine Nennleistung von 4 kWp hatte.

Förderanträge für die PV Niedersachsen mit Batteriespeicher können nun nicht mehr gestellt werden. Bislang steht noch nicht fest, ob das Förderprogramm noch einmal aufgelegt wird. Für die Anträge war die NBank, die Investitions- und Förderbank des Bundeslandes, zuständig.

Eine Förderung ist aber bundesweit für PV über die KfW möglich. Mit dem Förderprogramm 270 Erneuerbare Energie – Standard wird ein zinsgünstiger Kredit gewährt. Wird zusätzlich eine Ladestation für Elektroautos installiert, kann mit dem Programm 440 der KfW pauschal ein Zuschuss von 900 Euro gewährt werden. Die Ladestation muss eine Ladeleistung von 11 kW haben. Der Preis muss mindestens bei 900 Euro liegen.

Wann wird Photovoltaik in Niedersachsen Pflicht?

Für neue Nicht-Wohngebäude hat der niedersächsische Landtag die Einführung der Solarpflicht für 2023 beschlossen. Mindestens 50 Prozent der Dachfläche müssen dafür genutzt werden. Alternativ zu einer Fotovoltaikanlage kann auch Solarthermie zur Heizung oder Warmwasserbereitung auf den Dächern installiert werden.

Das gilt für überwiegend gewerbliche Gebäude mit einer Dachfläche von mindestens 75 Quadratmetern, für die nach dem 31. Dezember 2022 ein Bauantrag gestellt wurde. Nur dann, wenn öffentlich-rechtliche Pflichten wie Denkmalschutz gegen PV Niedersachsen auf den Dächern sprechen, werden Ausnahmen akzeptiert.

Planer und Architekten von Nichtwohngebäuden sollten laut Aussage des Geschäftsführers der Klimaschutz- und Energieagentur Niedersachsen, Lothar Nolte, bereits bei der Projektplanung die Errichtung einer Solaranlage berücksichtigen. Ein Entwurf für die Einführung der Solarpflicht wurde schon im Frühjahr 2021 verabschiedet. Die Vorschrift sollte bereits ab 2022 gelten, doch wurde sie um ein Jahr verschoben.

Eine novellierte Bauverordnung sieht vor, dass in Niedersachsen alle neuen Wohngebäude photovoltaikkonform gestaltet werden. Wann die Pflicht zur Installation einer PV-Anlage auch für Wohngebäude gilt, steht noch nicht fest.

Umsetzung der Solarpflicht

Für die Umsetzung der Solarpflicht auf Nicht-Wohngebäuden ab 2023 gibt es drei Möglichkeiten:

  • Installation der Anlage auf dem eigenen Gebäude, um den erzeugten Strom selbst zu nutzen
  • Finanzierung und Bau der Anlage auf dem eigenen Gebäude durch einen Dritten und Anlage mieten, um den Strom selbst zu nutzen
  • Bau und Betrieb der Anlage auf dem eigenen Gebäude durch einen Dritten, der den Strom in ein öffentliches Netz einspeist oder direkt vermarktet.

Angesichts der in jedem Monat geringer ausfallenden Einspeisevergütung ist es am wirtschaftlichsten, den erzeugten Strom selbst zu nutzen. Die Einsparung beim öffentlichen Stromanbieter ist höher als die Einspeisevergütung pro Kilowattstunde.

Ist Fotovoltaik für Haushalte in Niedersachsen sinnvoll?

In jedem Fall ist Photovoltaik in Niedersachsen für private Haushalte sinnvoll. Die Pflicht für PV in Niedersachsen gilt ab 2023 für neue Nicht-Wohngebäude. Für Wohngebäude gilt eine solche Pflicht noch nicht. Trotzdem ist es wirtschaftlich Solarenergie zu nutzen. Eine Solaranlage auf dem Hausdach ermöglicht eine deutliche Einsparung von Stromkosten und macht unabhängiger von Stromanbietern. Eine Förderung ist über die KfW möglich.

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