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Photovoltaik in Bremen: Wann wird sie Pflicht?

Bremen, Wohngebäudepflicht, Eigennutzung oder Einspeisung, Förderungsmöglichkeiten Bremen

Wie funktioniert eine Photovoltaikanlage und welche Vorteile bringt sie?

Die Hansestadt Bremen will die Energiewende vorantreiben. Künftig wird die Photovoltaik Bremen für Neubauten Pflicht. Gegenwärtig sind bereits Anlagen mit einer Leistung von insgesamt ungefähr 44 Megawatt installiert. Theoretisch wäre eine um ein Vielfaches höhere Leistung möglich. Nach Hamburg und Baden-Württemberg ist der Stadtstaat das dritte Bundesland, das eine Solardachpflicht einführen will.

Eine Photovoltaikanlage nutzt das Licht der Sonne, um daraus Strom zu erzeugen. Sie besteht aus mehreren Modulen, die jeweils einen Verbund aus Solarzellen darstellen. Die Anlage kann auf Dächern von Wohn- und Industriegebäuden, öffentlichen Gebäuden, aber auch auf Ferien- und Gartenhäusern, auf Booten und Wohnmobilen sowie in kompletten Solarparks installiert werden.

Das Material für die Herstellung der Solarzellen ist zumeist der Halbleiter Silizium, da er eine hohe Leitfähigkeit besitzt. Gegenwärtig wird noch an weiteren Materialien geforscht, um die Effizienz der Photovoltaikanlagen noch weiter zu erhöhen. Photovoltaik ist eine saubere Form der Energieerzeugung, da die Solarenergie genutzt wird und keine Schadstoffe freigesetzt werden.

Funktionsweise einfach erläutert

Die Funktionsweise einer Solaranlage, die Strom aus der Kraft der Sonne erzeugt, lässt sich einfach erklären. Die Anlage muss so ausgerichtet sein, dass sie möglichst viel Sonnenlicht aufnehmen kann. Die Ausrichtung des Daches und die Dachneigung bestimmen, wie hoch der Ertrag an Energie ist.

Hat ein Dach eine Neigung von 30 Grad und eine südliche Ausrichtung, ist die Ausbeute an Energie am höchsten. Auch bei Dächern mit Südost-, Südwest- oder Ost-West-Ausrichtung ist das noch sinnvoll, da auch dann noch gute Erträge erzielt werden können.

In jeder Solarzelle befinden sich zwei Halbleiterschichten. Herrscht in der oberen Schicht ein Elektronenüberschuss, werden die Elektronen durch die Lichtphotonen der Sonnenstrahlen gelöst. Sie wandern hin zur unteren Schicht, in der ein Elektronenmangel herrscht. Das Ergebnis ist Strom, der im eigenen Haus genutzt oder in ein öffentliches Netz gespeist werden kann.

Welche Vorteile hat PV?

Photovoltaik bietet eine Vielzahl an Vorteilen, da es sich um eine saubere Form der Energieerzeugung handelt.

  • macht unabhängig von Stromanbietern
  • stößt keine Schadstoffe in die Umwelt aus
  • Ressourcen werden geschont, da kein Holz und keine fossilen Brennstoffe benötigt werden
  • Anlage kann lange genutzt werden
  • Anlage ist wartungsarm
  • Für den Kauf und die Installation einer Anlage kann eine Förderung gewährt werden
  • wird der Strom selbst genutzt, können die Stromkosten deutlich reduziert werden
  • bei der Einspeisung von Strom in ein öffentliches Netz wird eine Einspeisevergütung gewährt.

Was ist besser – Einspeisung in ein öffentliches Netz oder Eigennutzung?

Wer an die Installation einer Solaranlage zur Stromerzeugung auf einem Haus in der Hansestadt denkt, wird sich fragen, ob die Eigennutzung oder die Einspeisung in ein öffentliches Netz sinnvoller ist. Die Einspeisevergütung, die bei der Einspeisung in ein öffentliches Netz gewährt wird, fällt immer geringer aus und ändert sich ständig. Daher ist es nicht mehr sinnvoll, den Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen.

Sinnvoller ist auch in Bremen die Eigennutzung, da sie unabhängiger von öffentlichen Stromanbietern macht. Wie sich die Strompreise künftig entwickeln, ist unbekannt. Wer den Strom von der eigenen Anlage nutzt, kann künftig Stromkosten sparen. Die Einsparung von Stromkosten ist deutlich attraktiver als die Einspeisevergütung, die für die Einspeisung ins öffentliche Netz gewährt wird. Der Eigenverbrauch lässt sich erhöhen, wenn die Anlage mit einem Batteriespeicher ausgestattet wird. Der Strom steht auch dann zur Verfügung, wenn keine Sonne scheint. Auch bei Stromausfällen macht so ein Batteriespeicher unabhängig.

Wann wird PV in Bremen Pflicht?

Bremen ist nach Hamburg und Baden-Württemberg das dritte Bundesland, das eine Solardachpflicht einführen will. Sie soll für Wohn- und Nichtwohngebäude (beispielsweise Industriegebäude) gelten.

Informationen zu Fotovoltaik in anderen Bundesländern:

Ab wann die Photovoltaik Bremen Pflicht wird, ist noch nicht bekannt. Die Hansestadt und das dazugehörige Bremerhaven sollen zu sogenannten Solar Cities werden. Zunächst betrifft die Pflicht nur Neubauten. Später soll sie auch auf Bestandsgebäude ausgeweitet werden, bei denen Dachsanierungen erfolgen.

Ein Dringlichkeitsantrag von der Bremer Bürgerschaft wurde bereits 2020 auf Initiative von Grünen, SPD und Linken beschlossen. Neben Wohngebäuden sollen auch öffentliche Gebäude wie Schulen und Kitas mit einer Anlage ausgestattet werden. Werden Dächer von Bestandsgebäuden saniert, wird die Installation Pflicht, wenn sie wirtschaftlich zumutbar ist. Die Regierung Bremens wurde mit dem Dringlichkeitsantrag aufgefordert, sich für eine verbesserte Mieterstromförderung auf Bundesebene einzusetzen. Die Verpflichtung zur Installation von Photovoltaikanlagen könnte auch zur Schaffung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen beitragen. Gerade angesichts der Corona-Folgen könnte sie neue berufliche Perspektiven eröffnen.

Mehr Leistung durch Sonnenenergie im Stadtstaat

Gegenwärtig beträgt die installierte Leistung der Photovoltaikanlagen im Stadtstaat und dem dazugehörigen Bremerhaven 44 Megawatt. Das ist noch nicht viel. Denkbar ist eine Leistung von 1.550 Megawatt, wie im Dringlichkeitsantrag zu lesen ist. Eine solche Erweiterung der Leistung könnte 40 Prozent des Stromverbrauchs im Stadtstaat decken. Der Verbrauch der Stahlindustrie wird davon bereits abgezogen.

Welche Fördermöglichkeiten gibt es?

Wird PV in Bremen demnächst Pflicht, können Besitzer von Wohnhäusern eine Photovoltaik Förderung bekommen. Eine Förderung könnte im Rahmen des Landesprogramms zur Investitionsförderung der Bremer Aufbaubank erfolgen.

Eine Förderung kann aber auch bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau beantragt werden. Sie wird als zinsgünstiger Kredit gewährt. Die KfW hat mehrere Förderprogramme aufgelegt:

  • Wohngebäude-Kredit, Programme 261 und 262 für energieeffizientes Bauen und Sanieren
  • Wohngebäude-Zuschuss für Bau oder Sanierung, Programm 461
  • Förderkredit für erneuerbare Energien, Programm 270

Die Förderung muss beantragt werden, bevor mit dem Bau oder der Sanierung begonnen wird.

Lesen Sie weiter:

Photovoltaik – Was sind die Kosten & welche Förderung gibt es?

Wie sinnvoll ist Photovoltaik für Haushalte in Bremen?

Photovoltaik wird künftig für Neubauten, aber auch für Bestandsgebäude mit Dachsanierung in Bremen Pflicht. Wann es soweit ist, steht noch nicht fest. In jedem Fall ist eine Solaranlage sinnvoll, da sie zu mehr Autarkie und zur aktiven Mitgestaltung der Energiewende beiträgt. Sie lohnt sich vor allem, wenn der erzeugte Strom im eigenen Haushalt verbraucht wird, da die Einspeisevergütung immer geringer ausfällt.

FAQs

Welchen Mindestabstand muss ein Solarmodul zum Nachbarhaus Dach einhalten in Schleswig-Holstein?

Besteht eine Photovoltaikanlage aus nicht brennbaren Baustoffen, muss kein Mindestabstand von 1,25 m von Brandwänden oder Wänden eingehalten werde. (§ 33 Abs. 5 LBO Schleswig-Holstein)

Für weitere Informationen erfahren Sie hier mehr über One More Energy und nehmen Sie gerne jederzeit Kontakt zu uns auf!

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